Fazit, Quintessenz der Reise nach Santiago de Compostela

Was war gut… was kann anders laufen… DEr Französische Weg ab Sarria

Erst einmal möchte ich mich bei http://www.tubuencamino.com/ ganz herzlich für die Reise bedanken. Es hat alles super geklappt und bis auf einiges…. auf das ich gleich noch zu sprechen komme.

Zu den Unterkünften:

Es war alles so wie beschrieben, ich muss sagen, dass ich auch nicht mehr erwartet hatte. Alles was man braucht war vor Ort und die Zimmer waren in Ordnung. Ich bin auch im Nachgang froh, dass ich es so gewählt hatte. Mit dem Frühstück war es so eine Sache. Das Spanische Frühstück ist nicht mit dem Deutschen zu vergleichen und für das Geld, welches ich hier für gezahlt hatte, hätte ich es mir auch schenken können. Das ist eine Erfahrung, die ich beim nächsten Mal anders machen würde. Mit anderen Worten; ich würde auf das Frühstück verzichten und unterwegs etwas essen bei den vielen Stops. Zumal bei einigen Unterkünften, die Bars gar nicht auf hatten und ich auch nicht Frühstücken konnte. Ist mir dann 2 Mal passiert. Echt schade.

Zur Ausrüstung:

Da ich ja noch einen anderen Urlaub im Anschluss geplant hatte, war in meinem Koffer eine geteilte Kleidungsauswahl. Das würde ich beim nächsten Mal auch komplett anders gestallten. Das was ich brauchte, hätte ich auch tatsächlich mit einem besseren Rucksack alles gesamt transportieren können, so dass ein Koffertransfer gar nicht notwendig geworden wäre. Soll nicht heissen, dass ich das Geld hätte sparen wollen, aber gebraucht hätte ich es nicht. Das werde ich beim nächsten Mal anders machen. Die Auswahl an Ausrüstung, die ich mit hatte, war bis auf meine kaputte Regenhose genau richtig. Die Taschenlampe oder Stirnlampe, die ich vergessen hatte wäre dann bestimmt beim nächsten Mal dabei. Meine Wanderbergschuhe waren gut aber ich glaube ein paar Ersatz Schuhe in Form von Trekking-Schuhen hätten die Tage abwechslungsreicher gemacht und die Füße teilweise etwas mehr geschont. Zum nächsten Mal vorgemerkt.

Zur Länge der Touren:

Die von mir in dem Reisepaket gewählten Touren waren im Nachgang soweit o.K. Ich konnte es ja auch nicht testen und musste mich auf die Angaben verlassen. Wobei ich sagen muss, dass bei einer der Etappen mit 32 km (angegeben waren 26 km) ich dann auch doch an meine Grenzen kam. Aber alles Gut und ich bin froh, dass ich es gemacht habe.

Ich hatte mir vorgenommen diese Tour noch einmal zu machen. Ob wieder bei Tubuen Camino buchen, woanders oder aber selber zusammenstellen, weiss ich noch nicht. Was aber ausschlaggebend war, war natürlich das Wetter. Und das gibt dann auch letztendlich die Jahreszeit vor. Ich fand jetzt die Zeit im April o.K., wobei doch die morgendliche Kälte und der Regen in dieser Zeit schon nochmal die Reisequalität zum Nachteil verändert haben. Vielleicht wäre Ende April/Anfang Mai besser gewesen. Sonst aber Anfang September. Im Sommer oder aber im Winter würde ich diese Tour nicht empfehlen.

Zum Schluss:

Ich würde auf jeden Fall den Abschluss in Santiago de Compostela von vorn herein in einer separaten Unterkunft sprich in einem schönen Hotel abschliessen und nicht in einer kleinen Pension. Das sollte man es sich Wert sein und dann dort noch 2 – 3 Tage verweilen und Santiago geniessen.

Alles in allem war es eine tolle Erfahrung, ein Meer an tollen Emotionen, irre Gefühle und das an seine Grenzen stossen und trotzdem weiter machen. Einfach schön…..

O Pino – Santiago de Compostella letzte Etappe Jakobsweg

Das letzte Mal aufstehen, das letzte Mal die Schuhe anziehen, die mittlerweile schon Teil meines Körpers wurden. Aber als ich sie heute Morgen angezogen hatte, wusste ich, dass es jetzt erst einmal lange Zeit dauern wird, bis ich sie wieder anziehen werde.

Ich wachte mit einem lachenden und einem weinenden Auge auf. Ja heute ist mein Geburtstag, der mich gefühlt in eine andere Welt katapultiert, auf jeden Fall von der Zahl nicht aber vom Gefühl. Lange rede kurzer Sinn die 60 sind erreicht und ich fühle mich wie immer gut. Ausserdem ist 60 das neue 50!!!

Ich hatte gedacht, wenn ich das Frühstück, welches ich in dem grossen Saal ganz allein zu mir nahm, etwas in die lange ziehe, würden auch die Regenwolken wegziehen, dem war aber nicht so, weit gefehlt!! Es wurde mit weniger auf dem Teller und Zeit zum Aufbruch, immer mehr und mehr regen. Egal, ich nahm den Rucksack, brachte den Koffer zur Rezeption und marschierte doch recht fröhlich auf den Camino im schauer. 🙂

Der Weg sollte ja heute auch nur noch 20 km lang sein und ich traf gleich am Anfang wieder so viele Leute, die ich auf dem Weg schon mehrmals getroffen hatte, dass es fast schon wie ein Familienausflug aussah. Und heute der letzte! Ich war schon so gespannt auf das Einlaufen in Santiago, dass mir gar nicht auffiel, dass es auf der Hälfte aufhörte zu regnen und die Sonne durchbrach. Echt super schön.

Jetzt beim schreiben fällt mir auf, dass ich gar keine Pause auf dem Weg eingelegt hatte. Ich hatte gefühlt keine Zeit (oder nahm sie mir einfach nicht), da ich unbedingt ins Ziel einlaufen wollte. Es fühlt sich dabei echt so an, als wenn du beim Halbmarathon auf der Strecke endlich über die Ziellinie läufst und dich danach mit den anderen Läufern noch über die Strecke und den Lauf unterhältst. Genauso ist es dann vor der Kathedrale von Santiago. Es war mega viel los in der Stadt und alle drängen durch die engen Gassen. Ich bin froh das ich es erleben durfte und das ich Teil von diesem Strom von Menschen auf dem Camino war. Übrigens: den Gottesdienst habe ich nicht besucht, war zu viel los.

Nur kurz zum Weg heute: es war trotz der Kürze auch wieder mehr auf als ab und auch heute keine einfache Strecke. Aber schön ………

Jetzt bin ich noch hier, geniesse die Zeit und ich glaube, dass ich es noch einmal machen werde. Euch noch eine gute Zeit bis bald… Buen Camino

Arzúa – O Pino Etappe 4

Also, heute war die vorletzte Etappe meiner Reise auf dem Camino (mein Jakobsweg).

Zuerst aber das Ranking, von dem ich schon gestern gesprochen hatte. Es waren bis auf das Heute (kleines Hotel), alles einfache Pensionen. Trotzdem gab es grosse Unterschiede. Die erste Unterkunft von der ich gestartet bin (Sarria) war mit Abstand die – will nicht schlechteste aber doch die einfachste – Unterkunft der Tour. In Portomarin (2. Übernachtung) bin ich dann echt mit der besten Unterkunft ausgestattet worden. Hier bekam ich allerdings kein Frühstück, so dass es beim gesamt Ranking noch offen bleibt. In Palas de Rai sowie heute in O Pino, gleichstand. Ausstattung und Umgebung völlig o.k. aber nicht überwältigend. Wäre ich im Sommer in Arzúa (gestern) angekommen, hätte dieses Haus aufgrund des Pools schon Punkte sammeln können. Das Zimmer war aber, naja besser 1 und schlechter als heute. Alles in allem war es trotz einiger Frühstückspannen eine gelungene Reise auf dem Camino. Ich kann es auf jeden Fall nur jedem weiterempfehlen und stehe natürlich für Fragen gern zur Verfügung. Was mich morgen am 3. April erwartet, werde ich dann wohl morgen Abend zum besten geben können.

So: nun zur Tour heute. Der Einstieg war gar nicht so leicht, da diesmal mitten in der Stadt keine Muscheln an den Wänden oder aber gelbe Pfeile auf dem Boden zu sehen waren. Ich sah dann gegenüber auf der Strasse Leute, die mir bekannt vorkamen und folgte Ihnen unauffällig, was genau richtig war. Dann auf dem Camino angekommen, bist du wieder auf deiner Spur und läufst und läufst.

Es war sehr warm heute morgen, was ich schon im Frühstücks TV bei der Wettervorhersage mit Freude verfolgt hatte. 11 grad bei starkem Wind. Aber: es war trocken und schien auch nicht nach regen auszusehen. Der Camino heute hatte viele kleine Steigungen was ich anstrengender finde, als ein paar extreme. Aber auch das ging vorbei. Da das Frühstück heute auch …… was soll ich sagen. Ich habe dann auf der Tour überlegt, wo ich einkehren konnte. Auf einmal sah ich etwas grosses, sehr Beleuchtet und dachte schon Wow, was ist das? Es war aber beim näher kommen keine Bar oder Café sondern ein grosser Bus, der gerade auf Strasse parkte, um ca. 30 Leute heraus zu lassen, die dann mit mir auf dem Camino weiterwanderten. Es waren alles „etwas ältere“ Leute (wenn ich von älter spreche, meine ich älter als ich, was sich ja wohl morgen auch noch mal ändert 🙂 )

Egal, die liefen dann alle los und es war ein grosses Durcheinander. Der einzige Vorteil war, das der Weg von dort aus weniger Steigung hatte und angenehmer zu laufen war. Deshalb wahrscheinlich auch die Gruppe gerade von dort aus. Ich weiss jetzt gerade nicht mehr auf welchem km-Stück ich mich befand, aber ca. ab dort fing mein Fuss jetzt doch mehr an zu schmerzen, als vorher. Aber ich merkte das Anhalten die falsche Methode ist. Denn wenn es nach einer Pause wieder weitergeht ist es schlimmer, als wenn auf Pausen verzichtet wird 🙂

Komischerweise hört dieser leichte Schmerz auf, wenn du dein Ziel fast erreicht hast oder es vielmehr schon von weitem siehst. Ich ging und ging und als ich noch eigentlich in O Pino ne kleine Pause einlegen wollte, merkte ich, dass ich an meinem kleinen Hotel schon vor 2,5 km vorbeigelaufen bin. Tja, wenn man nicht aufgepasst und richtig liest, selber Schuld! Jetzt musste ich dann den ganzen Weg an allen Pilgern wieder zurück gehen. Das war doof 🙂

Endlich angekommen wurde ich herzlich empfangen und mir wurde gesagt, das gleich gegenüber die Bar und das Restaurant ist, welches ich jederzeit aufsuchen kann. Ich muss also „Gott sei dank“ nicht mehr laufen. Und morgen mal den Koffer nicht schon um 8h an der Rezeption sonder erst um 9h abstellen. Das mache ich morgen auch.

So fertig:

Buen Camino, ach so: die Hälfte des Weges heute hatte es dann doch noch geregnet.

Palas de Rei – Arzùa Etappe 3

Was soll ich sagen…. Wo soll ich Anfangen?

Also, ich weiss nicht was mich noch erwartet, aber diese Tour heute war Mega. Anstrengend, Lang, sehr viel auf und ab und zum Schluss: der ewige Regen. Aber jetzt von vorn 🙂

Ich hörte heute früh schon an der Regenrinne die Tropfen und dachte mir: Na, das wird dein Tag. Als ich fertig war und rüber zum Frühstück ging, war es windig und ein wenig Nieselregen. O.K. dachte ich mir, dass sieht nach dem guten Frühstück doch bestimmt gleich besser aus. Zum Frühstücken gebe ich keinen Kommentar. Ist halt hier so…..

Als ich fertig war brauchte ich auch gar nicht mehr zurück in die Pension, da ich vorher schon den Schlüssel abgegeben hatte. Ich verabschiedete mich und wollte gerade raus in die Dunkelheit, als ich diesen fiesen Regen sah, der von oben herunter kam. Ich kann euch sagen es war wirklich nicht lustig. Ich dann drinnen meinen Rucksack mit der Regenhaube versehen, den Schirm aufgespannt den ich in der Pension bekam und nach draußen. Ich kann es gar nicht beschreiben was mir durch den Kopf ging!! Normalerweise wäre keiner freiwillig bei so einem Wetter losgegangen und dann noch um diese Uhrzeit am Ostermontag.

Dann sah ich aber auf der andere Strassenseite die ersten Pilger (einige kannte ich) man winkte sich zu und auf einmal war ich nicht mehr allein. Ein schönes Gefühl, dass einem wirklich Flügel verleiht und man alles andere dabei vergisst, auch den Regen.

Es ist ein „Wir“ auf diesem Weg, der wirklich dafür sorgt den Camino durchzulaufen, egal was kommt. So, ich merke ich schweife ab…..

Erst spät kam ich dazu richtig zu Frühstücken, weil ich einfach kein Café fand was mir gefiel oder wo ich hätte bleiben wollen. Also angetrieben von dem Camino ging es weiter bis diese richtig große schwarze Wolke kam, die dann diesen extremen Regenguss brachte. Gerade da erreichte mich ein Café und ich kann euch sagen… da hätte auch mein Regenzeug und der Schirm nicht mehr ausgereicht. Ich habe dann dort gegessen, getrunken und mir das Wetter vom gewärmten Ofen draussen angeschaut. Herrlich, wollte gar nicht mehr los 🙂

Das Blasenpflaster von gestern hat seinen Dienst erfüllt. Alles gut gegangen.

Ich bin dann so gegen 14h in Arzùa eingelaufen und das Wetter war dann dort endlich wirklich schön. Jetzt hab ich auch keine Lust mehr. 🙂 Trotzdem noch Duschen und dann irgendwo etwas essen, geht ja immer. Ein Bier dazu und dann ins Bett. Blog ist ja jetzt schon geschrieben.

Morgen wird es nur ca. 22 km nach O Pino und ich hoffe es regnet nicht mehr, das ist wirklich das einzige, was diese Tour unangenehm macht. Also bis morgen und ein schönes restliches Osterfest.

Ach so: Zu meinen Zimmern und der Pensionskategorie erzähle ich dann morgen mehr und geben dann auch ein persönliches Ranking ab. War schon sehr unterschiedlich und auf was ich beim nächsten Mal achten werde (falls noch mal die Tour) erzähle ich dann auch morgen.

Buen Camino

Portmarin – Palas de Rei Etappe 2

Also: ich dachte nicht, dass es noch einmal schwerer wird als Etappe 1. Auch hier weit gefehlt, aber dazu später mehr.

Erst einmal war ich sehr froh, dass ich gestern mit meinem Laptop noch die Nachrichten geschaut hatte, sonst wäre mir die Sommerzeit echt durchgegangen, zum Glück. Zur Info: die Pensionen haben ihr Frühstück oder was sie auch immer anbieten outgesourced, sie bieten in unmittelbarer Nähe ein Café oder Bar zum Frühstücken an, welches dann in Coopertion mit der Pension steht und man dann dort essen kann, Preis dann schon bezahlt. Hatte ich gar nicht auf der ersten Etappe erwähnt, weil dort gerade rechtzeitig das Cafe gegenüber noch aufmachte….. sonst hätte ich am ersten Tag schon morgens nichts bekommen. Heute das gleiche: erst gestern Abend die grosse Feier im Dorf bis tief in die Nacht und dann oben drein noch Zeitumstellung, das konnte ja nicht gut gehen. Ich war um 7h in der früh (die Pension sagte mir geöffnet wird um 06:30) vor Ort und? …..natürlich noch keiner im Café. Ich hätte es mir denken können. Also ohne Frühstück los.

Das zweite war die Zeitumstellung, an die ich zwar noch erinnert wurde, mir aber beim losgehen heute morgen nicht klar war, dass es dann hier noch dunkel sein wird und die Sonne erst mit einer stunde Verspätung aufgeht. Deshalb wunderte es mich dann auch nicht, als ich aus der Pension kam und die Pilger am Haus vorbei liefen und alle entweder mit Stirnlampe oder Taschenlampe ausgerüstet waren. Naja ich lief dann blind hinterher bis die Sonne aufging. 🙂

Nichts desto trotz habe ich es geschafft und bin mit einer Blase an der Ferse in Palas de Rei eingelaufen. Es waren nicht wie auf der Karte 24 km sondern 26,5 km. Als ich dann auf den morgigen Tag blickte und die 29,5 km sah dachte ich……… schaff ich schon :-))

Die Tour war heute unspektakulär, weil ich heute wieder alle Menschen getroffen hatte, die mich schon gestern begleitet hatten. Bis auf ein paar ausnahmen, die ich dann aber hier beim Essen wieder traf. Was ich nicht vergessen darf, dass das Wetter heute echt spitze war. Morgens super kalt (5 grad) aber dafür ein superblauer Himmel mit viel Sonnenschein den ganzen Tag.

Von der Länge, Höhe und Tiefe war die zweite Etappe doch sehr anspruchsvoll und tatsächlich anspruchsvoller als die erste. Ich wollte es so und es ist auch alles gut. Der Camino gibt einem alles zurück und die Menschen auf diesem Weg auch.

Was mich heute auf dem Weg noch so beschäftigte war das Thema Kissen in Pensionen und Hotels. Ich weiss ja nicht welche Erfahrungen ihr gemacht habt aber ich finde es ist schwer ein gutes Kissen zu bekommen. Bis jetzt war ich sehr enttäuscht und unzufrieden, weil der Schlaf darunter leidet und es sich ab und zu beim wandern ziemlich verspannt anfühlt wenn man falsch gelegen hat. Vielleicht geht das ja nur mir so aber auf ein Feedback würde ich mich freuen.

So gegessen habe ich auch schon, Pasta damit es morgen Kohlehydrattechnisch auch klappt. Bis morgen..

Buen Camino

Sarria – Portmarin Etappe 1

Tja, was soll ich sagen….. die 24,5 km sind geschafft und auch schon gestempelt.

Der Tag fing sehr grau an, hat sich dann aber im Laufe des Vormittags sehr gelichtet, so dass sogar einige Male die Sonne durch kam. Das Frühstück war nicht erwähnenswert, aber der Weg.

Nachdem ich mit allem fertig war, Koffer und Schlüssel abgegeben hatte, bin ich los. Ich war sehr erstaunt, wieviele Menschen sich morgens in der frühe auf den Weg machen. Ich dachte erst „du bist viel zu früh“ weit gefehlt. Nicht nur ich, auch „tausend“ andere waren schon bereit für den Camino.

Als ich aus Sarria heraus kam hatte ich gehofft etwas weniger Menschen zu treffen, auch hier weit gefehlt. Es wurden immer mehr. Es fühlte sich aber irgendwie auch sehr harmonisch an. Wie eine lange grosse Raupe, die sich auf dem Camino dahin schlängelte. Das schöne am Camino: man ist nie so ganz alleine. Der Weg macht etwas mit den Menschen. Wenn man sich sieht oder aber überholt wünscht man sich dauernd: „Bueno Camino“ und trifft auch alle dann irgendwo wieder.

Mein erster Halt war um kurz vor 10h (zur Info: ich bin um 7.45h aufgebrochen). Brauchte einen Kaffee und wollte mein Brötchen essen, was ich heute morgen mitgenommen hatte. Ich setzte mich zu einem netten Herren, den ich gestern Abend schon gesehen hatte und den ich heute früh überholte. Er trank das erste Bier und rauchte dazu seinen selbst gedrehten Joint (mit Marihuana). Auch ne Methode, um durch den Tag zu kommen :-).

Danach kam eigentlich nur noch Weg, mal auf (mehr als ab) und ab und zu runter und etwas gerade. Durch kleine Dörfer (max. 4-5 Häuser und Hund) im nirgendwo. Immer wenn ich an nichts mehr dachte und auch das Gefühl hatte alleine zu sein, kam entweder einer/eine um die Ecke oder ich überholte jemanden.

Bei km 17 fing es auf einmal ganz extrem an zu regnen, ein richtiger schauer. Ich stand gerade am Waldrand und konnte den gestern gekauften Poncho gleich mal einweihen. Eine spanische Frau, die mich gerade überholen wollte sah meine Verzweiflung beim überziehen und half mir beim Zusammenbau des Regenschutzes. Wirklich nett. Manchmal stellt man sich aber auch so dooooof an.

Der Rest ist dann schnell erzählt. Eine Pause gönnte ich mir noch mit einem Kaffee bevor ich den Rest der Strecke (4 km) bis Portomarin zurücklegte. Natürlich war meine Pension auf dem höchsten Punkt des Ortes und ich suchte mir eine Wolf. Dann sah ich das heute ein riesiges Osterfest in Portomarin ist und meine Pension neben der Kirche Mitten im geschehen ist. Das wird bestimmt ne heisse Nacht. 🙂

Ich habe das Zimmer bezogen, welches echt sehr schön ist. Der Koffer kam dann auch danach und ich musste erstmal aus den Wandersachen raus und die heisse Dusche ausprobieren. Jetzt geht es doch gleich viel besser. Ich schreibe den Blog und draussen spielt die spanische Life Musik mit Gesang und ich hab das Gefühl mitten in der Arena eines Stierkampfes zu stehen. Ich könnte jetzt sogar einen Paso Doble tanzen. 🙂

Jetzt schaue ich mir das Fest und das bunte Treiben erst einmal draußen an und überlege was ich denn heute essen kann, bevor ich müde ins Bett fallen werde, um morgen früh wieder ab 8h die nächste Etappe zu laufen.

Bueno Camino

Angekommen….

Die Flüge waren super. Erst der entspannte Auftakt in Düsseldorf und dann der doch recht schnelle Weiterflug in BCN. In Santiago de Compostela angekommen, wurde ich auch recht schnell – nach dem Koffer, der auch recht schnell kam- von Jorge abgeholt.

Die Fahrt war eher unspektakulär und keine Kommunikation. Nicht das ich nicht gewollt hätte aber Jorge verstand kein englisch, wie hier doch echt viele und ich wollte ihm nicht mit meinem minimalistischen Spanisch die anderthalb Stunden Autofahrt nerven. So kamen wir schnell überein, diese ohne viel reden hinter uns zu bringen.

Ich glaube, wenn ich so gefahren wäre wie Jorge, wären Freunden von mir ausgestiegen oder aber hätten sich beschwert :-). Die Strassen (teils Autobahnen waren leer und deshalb war es mir egal).

Die ersten 1/4 der Tour war es trocken und teilweise super Sonne mit etwas Wolken. Die zweiten 2/4 der Tour hat es ununterbrochen geregnet. Ich habe dann am Strassenrand die ersten Wanderer gesehen mit Regenzeug,Poncho und alles was gegen extrem Regen schützen kann. Ich hatte mich kurz gefragt, ob das was ich vor habe auch so richtig ist. Ich kam dann schnell zum Punkt und wusste das es richtig ist.

Die letzten 1/4 war es trocken und Jorge setzte mich in Sarria vor der Pension Serrano ab. Als ich in das Haus eintrat stand vor mir eine Frauengruppe aus Bilbao, die sich dort auch einquartierte und die Schlüsselübergabe vornahm. Es war laut und dauerte…..

Als ich dran war, merkte ich schon wieder, dass hier gern bzw. nur Spanisch gesprochen wird. Alles wurde mir auf Spanisch erklärt, ich konnte ihr zwar folgen aber es war doch interessant, dass es nur so ging :-).

Das Zimmer ist klein mit einem Bett, sogar TV und einem eigenen Bad, das aber mit Schlüssel über den Flur erreichbar ist. Es ist sauber und mir ist es ganz ehrlich auch egal. Ich schlafe hier und dann bin ich weg.

Nach dem nun also alle administrativen Aufgaben erledigt waren, machte ich mich auf und suchte erstmal den Einstieg in meine morgige Wanderung und wollte mir natürlich auch einen Überblick über die Stadt verschaffen. Hier braucht man nicht lange zu suchen. Der Weg ist so gut ausgeschildert, dass man sich auch ohne Karte orientiern kann. Ich bin dann also den gelben Pfeilen hinter her und viel auch so gleich in den ersten Souvenir Laden. Dort habe ich mir dann gleich den übergrossen Regen Poncho und Bueno Camino als Magnetstreifen für den Kühlschrank gekauft.

Mit dieser Ausrüstung habe ich mich auf den Weg gemacht etwas essbares zu suchen und habe mich mit Bier und Focaccia gestärkt. Danach zurück in die Pension. Noch ein Glas Wein zum Abschluss und den Koffer für morgen vorbereitet. Der muss morgen früh um Punkt 8h in der früh zum Weitertransport vor der Tür stehen.

Jetzt sitze ich im Bett tippe den Tag und sehe neben bei im TV „der letzte Mohikaner“ auf spanisch :-).

Das zum Ankommen. Was ich morgen auf den 23 km erlebe, sehe und fotografiere kommentiere ich dann morgen Abend bei einem Glas Wein.

Buen Camino

…ich bin dann mal weg

Geschafft, sitze im Airport Bistro, trinke Kaffee, schreibe und mache mir Gedanken, wie ich mit dem Regen in Spanien umgehen werde. Hotel war super in Düsseldorf nur die Fahrt mit dem R5 war extrem. Ohne Ende voll komplett verspätet und alle waren Mega angespannt.

Noch nie heute Morgen so leere Sicherheit Gates angetroffen und soviel nette Sicherheitsbeamt*innen getroffen. Hat Ver.Di streik etwas gebracht?? oder liegt es an Ostern 🙂

Das nächste Mal vom Start der Tour, bis dahin schöne Ostern und tollen Karfreitag.

Noch offiziell 3 Tage und der Rest von heute

Gefühlt könnte ich laut Arbeitgeber noch lange nicht in den Urlaub. Nicht das alle Wissen das der „Moritz“ in den Urlaub geht, nein sie wehren sich mit Händen und Füssen dagegen. Nach dem Motto: Wann bist du noch mal weg? Kannst du dann nächste Woche noch mal…. und hast du den Termin für nächste Woche schon in den Kalender….

Ich sage Neeeeiiiinnnnnnn, wann hört das mal auf. Wieso habe ich immer das Gefühl, dass es kurz vor dem Urlaub immer weit aus mehr zu tun gibt als im Rest des Jahres. Wieso ist das so?? Das ganze zu steuern, bedarf weit mehr Konzentration, als die Vorfreude auf den Urlaub. Es müsste Urlaub, nein Vorurlaub zum eigentlichen Urlaub geben. Also Einstiegsurlaub, um im Gehirn anzukommen, um richtigen Urlaub zu machen. Dieser Vorurlaub sollte mindestens 2 Wochen dauern. Dann wäre ich soweit um den richtigen Urlaub voll und ganz zu geniessen.

Ich schaffe das auch noch und berichte dann vom Tag Zero, freue mich 🙂

Noch 13 Tage bis zum Start nach Sarria

… die 14 tägige Wetterprognose für Sarria sah letzte Woche noch schlechter aus als das Wetter, was jetzt gerade hier bei uns herrscht. Ich bin dann guter Hoffnung, dass ich keine Winter Sachen einpacken muss. Versuche mich jetzt erst einmal etwas warm zu schreiben, da ich ja schon lange keine Beiträge mehr geschrieben habe.

Ich hoffe das ich bei meiner Tour auch schöne Rezepte entdecke, die ich euch dann natürlich Posten bzw. mitteilen kann. Ein „Link“geht immer. https://www.wetter.com/spanien/santiago-de-compostela/ES0LC0079.html#

Nachtrag von Heute: Das Wetter hat sich gebessert und es scheint sich auch in Spanien zu erholen, was mich sehr freut. Im Schnitt also immer 16° C. Ich hoffe nur, dass das GDL und ver.Di Problem bis dahin gelöst wurde.

Heute