Letzter Tag:
Die 2. Nacht im Camp war irgendwie nicht mehr so ausgelassen wie die Erste. Genug Bier war zwar noch da, aber man merkte deutlich bei allen in der Gruppe, dass so eine 3-tägige Tour doch schon sehr schlaucht. Auch Patrick, unser Tour Guide, brauchte dann seine Auszeit. So tranken wir unser Bier, unterhielten bzw. tauschten uns noch mit vielen in der Gruppe über Australien aus und verschwanden nach Zähneputzen und Waschen dann in unsere Schlafsäcke/Swags. Es sollte ja am nächsten Morgen (letzter Tag) noch mal zum Uluru gehen. Sunrise und Walk um den geheimnisvollen Berg.
Genau, ich hatte ja gestern schon erwähnt, dass ich die Gruppe noch mal kurz vorstellen wollte. Das muss einfach sein, da es alles sehr nette Leute waren, aber doch recht unterschiedlich 😵😵😭😲.
Da waren zunächst insgesamt 4 Italiener. 1 Mann und 3 Frauen. Eine von Ihnen reiste allein, die anderen gehörten zusammen. Mit uns sind 1 junger Mann aus Belgien und ein Pärchen aus Holland zugestiegen. Im Bus saßen schon 3 Geschwister (alles Frauen) aus Österreich. Ein einzelner junger Mann aus England, eine alleinreisende junge Frau ebenfalls aus England sowie eine Australierin aus Melbourne. Dann stieg noch ein junges Pärchen aus Landshut „Königreich Bayern“ dazu. Wir 3 natürlich und der Guide Patrick, der ebenfalls aus Deutschland kam, aber hier in Australien arbeitet und voraussichtlich auch erstmal hierbleiben wird.
Ach so, ich vergaß und muss es vorab noch erwähnen: das Durchschnittsalter (wenn wir uns mal ausklammern) lag bei 27. Mit uns (speziell meiner Person) dann wohl bei 35. Es war also eine ziemlich junge Truppe.
So, bleiben wir doch bei der Reihenfolge und fangen bei den Italienern an. Sehr speziell, zwar sehr offen aber nicht für jeden Spaß zu haben. Der Alleinreisende Belgier war sehr wortkarg, hatte nichts dabei (nicht mal Sonnenmilch) war aber sehr nett und hilfsbereit. Ich denke, er war einfach sehr schüchtern. Das Pärchen aus Holland war sehr offen und auch sehr kommunikativ. Die 3 Mädels aus Österreich waren dann doch eher sehr speziell. Ich weiß nicht, ob Österreicher im Allgemeinen speziell sind; die drei waren es. Absolut vorbereitet auf alles, zu jeder Zeit das richtige Equipment und unheimlich schlagfertig. Konnten zupacken, waren aber auch, wie die Italiener, nicht für alle Späße zu haben. Den Engländer machte man morgens an, nein, er schaltete sich automatisch an und abends musste man ihn irgendwie ausschalten, ansonsten hätte er allein am Lagerfeuer weiter gequasselt 😜. Aber super hilfsbereit, immer dabei und für alles zu haben. Die Alleinreisende Engländerin musste erst auftauen. Es dauerte unheimlich lange, bis sie sich auch mal einklinkte. Das Eis wurde allerdings mit dem Engländer gebrochen, so dass dann doppelt soviel gequasselt wurde. Aber was soll ich zu Europaverweigerern schon sagen. Die Bayern können ja bekanntlich auch viel reden, wobei hier eigentlich nur sie viel geredet hat. Beide auch sehr nett, kommunikativ und auch für jeden Spaß zu haben. Obwohl sie beide aus dem bayerischem Outback kamen, war sie ein wenig verwöhnt was das Waschen und Duschen anging. Uns kennt man ja 😜, sehr speziell, hilfsbereit und kommunikativ. Der Guide war ein Macher. Hat in seinem kurzen Leben schon sehr viel erlebt, ausprobiert und liebt die Herausforderungen des Lebens. Wirklich sehr nett und auch unheimlich kommunikativ, was für solche Art von Jobs auch notwendig ist.
So, das zu der Gruppe!
Dass ich früher wach war als unser Guide lag daran, dass meine Füße kalt waren und ich die letzte Nacht etwas gefroren hatte. Außerdem musste ich nach den 3 Bier 2 mal raus und dann Reißverschluss auf und wieder zu usw. In der Stille der Natur war das ein ohrenbetäubender Lärm. O.k., ich bin dann zum Holz und hab das Feuer erstmal wieder aktiviert, als dann auch Patrick dazu kam, um das Wasser vorzukochen, damit wir am Uluru Kaffee oder Tee trinken können. Nele hatte auch nicht so gut geschlafen und hatte auch ein wenig gefroren. Bettina wiederum hatte in dieser Nacht ganz wunderbar geschlafen, das lag wahrscheinlich am anderen Schlafsack.
Die Weckmusik erschallte dann um 05:30h für alle und dann ging es Zack Zack. Zusammenpacken und auf zur letzten Tour: Uluru.
Wir kamen pünktlich am selben Parkplatz wie gestern Abend an und stellten uns schon in die Startlöcher für tolle Bilder. Voher nahmen wir noch unser Frühstück ein. Man konnte zwischen Toast, Marmelade oder Haferflocken mit Früchten aus der Dose und etwas Quark oder Milch wählen. Für mich perfekt. Aber so wie ich mitbekam kam hier jeder auf seine Kosten. Der Kaffee wurde mit Pulver (grobe braune Körner) und mit Wasser angerührt. Er war braun, also musste es wohl Kaffee sein. Mit Milch konnte man ihn ertragen. Toll, dass es ihn überhaupt gab 😜.
Ich fand den Sonnenaufgang fast schöner als den Untergang. Es waren noch Sterne und der Mond zu sehen. Das Verschmelzen von Nacht zu Tag war viel deutlicher. Außerdem waren die Lichtverhältnisse besser. Das Beste war aber, dass weniger „Touris“ dort waren. Nach allen Fotos und Gruppenfotos ging es zum Berg und zum letzten Walk.
Bevor ich aber dazu komme, muss ich einfach noch mal einen Tag zurück zum kurzen Teil des Base Walk. Ich hatte vergessen zu erzählen, dass Patrick mit uns an jenem Parkplatz gehalten hatte, von dem man tatsächlich auch auf den Uluru gehen bzw. teilweise klettern kann. Die Geschichte dahinter: Dieser Berg ist für die Aborigines heilig und man bittet darum, dass man nicht darauf rumklettert. Das Beispiel von Patrick war: Es wäre schon komisch, wenn Leute nach Paris fahren, um dann auf Notre Dame zu klettern, damit Sie dort mal runter schauen können. Verständlich. Die Regierung hat, was den Uluru angeht, aber hier wohl eine Ausnahme geschaffen (man denkt ja auch an den Tourismus) und hat an einer Stelle des Berges eine Möglichkeit geboten, dass Leute auf eigene Gefahr diesen Berg besteigen können. Es gibt bekanntlich nichts was es nicht gibt. Wir standen nur kurze Zeit an dieser Stelle. Aber alle, die wir in dieser Zeit sahen und die diesen Weg gehen wollten, waren Asiaten. Mit Kamera vor der Brust, weissen Handschuhen an und teilweise noch mit Flip Flops sowie Mundschutz. Wie Krass ist das!!!
O.k. jetzt bin ich wieder beim letzten Walk. Dieser führt (schön angelegt) einmal um den ganzen Berg. Diesen Walk unternahmen wir nach unserem Frühstück und diesen letzten dann auch allein in der Gruppe ohne Guide. Ein Spaziergang mit Tiefgang. Man sah den Berg mit ganz anderen Augen. Es war wie eine 10 km lange Kunstaustellung. Wir sahen Dinge und erkannten Bilder im Berg, die man nur erlebt, wenn man diesen Walk macht. Man kam zur Ruhe und genoss den Weg.
Auch hier wieder Massentourismus. Da kamen uns plötzlich aus dem Nichts Fahrradfahrer oder aber auch Segway-Gruppen entgegen. Auch so ein Ding, dass da nicht hingehört. Aber was willst Du machen. Es geht halt nicht jeder gerne zu Fuß.
Danach noch mal Pippi im Uluru Culture Center und auf ging’s gemeinsam mit unserem Bus zum Uluru Airport. Dort wurden die Italiener und wir ausgeladen und der Rest der Teilnehmer machte sich mit Patrick auf den 5-stündigen Weg nach Alice Springs. Kurze Verabschiedung, Austausch von Emailadressen wegen der Gruppenfotos und zu Ende war die tolle Rock Tour.
Am Flughafen mussten wir noch etwas warten, da unser Flug erst in 2 h ging. Also noch genug Zeit sich mit langen Hosen und entsprechenden langärmligen Sachen auf das kalte Sydney einzustellen. Wir packten auch noch mal die Koffer um, da wir das Gewicht von unserem großen Koffer auf die erlaubten 23 kg anpassen mussten. Hatte was von Tetris.
Danach einchecken, kurzen Kaffee, Bananenbrot und auf nach Sydney. Im Flieger hatte ich Zeit den ersten Teil zu schreiben. Das Wetter in Sydney war beim Anflug total toll und als wir am Taxistand draußen standen merkten wir, dass es wärmer war, als wir erwartet hatten. Wir fuhren ins Hotel, stellten die Koffer ab und machten uns mit der Bahn auf in die City. Noch mal zur Liverpool St/Ecke Sussex St zum Sushi Rio. Hier aßen wir und genossen bzw. ließen noch mal den Abend in Sydney ausklingen.
Zurück im Hotel, geduscht, vorsortiert, den Blog hochgeladen, ein oder 3 Gläser Wein getrunken und wieder im richtigen weichen Bett schlafen.
Den Rest von Sydney und der Weg zu unserer letzten Etappe dann morgen, hoffentlich zur gleichen Zeit.